Zum ersten Mal wird der deutsche Innenminister Thomas de Maizière die re:publica besuchen – am Mittwoch um 12:30 Uhr, auf Stage 2. Willkommen! Nach einem Impulsvortrag tritt er in den netzpolitischen Dialog mit Constanze Kurz, Sprecherin des Chaos Computer Clubs, und Markus Beckedahl. Das könnte eine angeregte Unterhaltung werden. Immerhin lag Beckedahls netzpolitik.org vor knapp zwei Jahren mit dem Bundesjustizministerium wegen des Vorwurfs des Landesverrats im Clinch; auch das Innenministerium erfuhr frühzeitig von der Anschuldigung. In der Diskussion wird es sich um die Zukunft des Datenschutzes, Cyberkapazitäten und Staatstrojaner drehen – und natürlich um alles, was ihr gerne vom Bundesinnenminister wissen wollt.

Geht es bei de Maizière und Co. eher um Datenströme, nimmt Markus Reymann die Meeresströme in seinen Fokus. Den Ozeanen werden beim sogenannten "Seabed Mining" (auf Deutsch schlicht: Meeresbodenbergbau) ihre Bodenschätze abgeführt. Das, so Reymann, wird unseren Planeten grundlegend verändern. Der Schauspieler und Performer wird bei seiner Session “Seabed Mining & Counter-strategies of the artistic eye” auf diese Problematik aufmerksam machen und erörtern, wie wir uns kreativ und strukturell gegen den Klimawandel engagieren können.

Apropos in die Tiefe gehen: Die Session “Deep Shit: Paradigms, Paranoia and Politics of Machine Intelligence” entführt uns in die Tiefen der Veränderungskraft und Einsatzfelder von künstlicher Intelligenz, neuronaler Netze oder des Internet of Things (IoT) – etwa für digitale Kriegsführung. Referent und Kryptographie-Experte Paul Feigelfeld plädiert für einen kritischen Umgang mit diesen Technologien und Reformen im internationalen Recht.

Um 18:45 Uhr heißt es dann zum letzten Mal #LOVEoutLOUD in Berlin – zumindest offiziell. Die re:publica endet mit der traditionellen Closing Ceremony. Aber das ist kein Anlass für euch, Trübsal zu blasen. Im September geht es schon weiter mit der #rpDUB in Dublin und eine Woche später mit der Premiere der #rpTHE in Thessaloniki. 

von Shea Westhoff (EJS) und Kerstin Grünewald (FF)

Foto: re:publica/Gregor Fischer (CC BY 2.0)