WELT-KLIMA-THEATER - Klima-Kulturen - Theater und Wissenschaft

sub:marine
re:publica 2017

Short thesis: 

Weltweit arbeiten Theaterschaffende zum Thema anthropogener Klimawandel. Das Theater kann die Zuschauer*innen (in Zusammenarbeit mit der Wissenschaft) auf die klimatischen Veränderungen vorbereiten, mit ihren Folgen leben lernen und den weltgesellschaftlichen Dialog über das Thema auf lokaler Ebene anregen. Es bietet die Chance, die Auseinandersetzung mit dem Klimawandel zu emotionalisieren. Dies ist unabdingbar neben der Information durch die Wissenschaft.

Description: 

In der Session schauen wir auf die unterschiedliche Auswirkungen des anthropogenen Klimawandels weltweit, wie Theaterschaffende dies in ihren Produktionen inhaltlich / ästhetisch aufnehmen und welchen Einfluss sie politisch haben. Die Reise führt uns beispielsweise zu den Fischern der indonesischen Insel Pulau Panggang, die Jahr um Jahr mehrere Meter ihrer Heimat aufgrund des Meeresanstiegs verlieren, oder zu den Opfern des Taifuns Haiyan, der 2013 auf den Philippinen tausenden Menschen das Leben kostete.  

Durch einzelne Beispiele kann man auf diese Weise einen kleinen Einblick in ein weltumspannendes Phänomen erhalten. Denn so verschieden sich die klimatischen Veränderungen auf den Kontinenten zeigen, so unterschiedlich sind die Geschichten, die erzählt und die Formate, die dafür entwickelt werden. Faktoren, die zu einer Unterschiedlichkeit in Ästhetik und Inhalt führen, sind unter anderem: das (kultur-)historisch und aktuelle Verhältnis Natur – Mensch, die Religion und der Umgang mit Tradition. Das politische System unter dem die Theaterschaffenden arbeiten ist dabei ebenso wichtig wie die Frage, ob es Austauschmöglichkeiten mit internationalen Künstler*innen gibt. Beachten muss man, ob (klimabedingte) Migration die Gemeinschaften auseinanderreißt und welche (finanziellen) Möglichkeiten zur Adaption und Mitigation vorhanden sind. 

Das Theater bietet einen wichtigen Ort, um gemeinsam Visionen eines zukünftigen Zusammenlebens zu entwickeln, die nicht sogleich durch eine Unmachbarkeitsdebatte im Keim erstickt werden. Dass der anthropogene Klimawandel und der Konflikt zwischen Natur und Mensch nicht nur dramatisch, sondern durchaus auch theatral sind, dies zeigen die Theaterschaffenden weltweit in ihrer vielfältigen, spannenden und notwendigen Arbeit.

Stage L1
Wednesday, May 10, 2017 - 13:00 to 13:30
German
Talk
Everyone

Tracks

Speakers

Festivalleiterin, Dramaturgin