Make Love Not Peace!

Love Out Loud
re:publica 2017

Short thesis: 

Seit #Aleppo ist klar: Wenn ein großer Teil der „Friedensbewegung“ sich um tote ZivilistInnen nur dann schert, wenn die Bomben aus westlicher Richtung fallen, wenn „Friedensbewegte“ im Netz Verschwörungstheorien schmieden, wenn sie friedliche syrische AktivstInnen als „Terroristen“ „haten“, und am Ende unter „Peace“ nur „Friede den Palästen“ verstehen, dann braucht es eine neue Friedensbewegung. Eine der Empathie und der internationalen Solidarität. Ein deutsch-syrisches Plädoyer.

Description: 

Wir kommen aus Syrien und aus Deutschland, beschäftigen uns seit Jahren mit einem brutalen Krieg und haben dennoch die Schnauze voll von der „Friedensbewegung“. Oder fairerweise: Von großen Teilen der „Friedensbewegung“: Jenen Friedensbewegten, die um des lieben Friedens willen ihren Frieden mit autoritären Herrschern gemacht haben. Die Seite an Seite mit AfD-AnhängInnen und linken Putin-FreundInnen gegen AktivistInnen des arabischen Frühlings „haten“. Die irre Verschwörungstheorien verbreiten, Assad für einen „legitimen Präsidenten“ halten und sich bei RT-Deutsch über „die Wahrheit zum Syrienkrieg“ informieren.

Wir SyrerInnen werden euch Tweets und Kommentare dieser Leute vorlesen. Dann werdet ihr vertehen, was wir meinen. Vielleicht werdet ihr sogar verstehen, warum wir von vielen Fragen zum Syrien-Krieg, die wir hier gestellt bekommen, frustriert sind – warum wir von Formaten a la „Kochen mit Flüchtlingen“ die Schnauze voll haben – und vor allem, warum es dringend eine neue Friedensbewegung braucht:

Eine Friedensbewegung voller Empathie gegenüber all jenen, die Opfer von Kriegen sind, ob im Jemen, in Syrien, im Süd-Sudan, im Irak, in der Ukraine, in Libyen, in Nigeria, Somalia oder der Zentralafrikanischen Republik. Einer Friedensbewegung voller internationaler Solidarität für alle, die inmitten von Krieg und Unterdrückung an emanzipatorischen Projekten arbeiten. Einer globalen Friedensbewegung des gewaltfreien Widerstands gegen den weltweiten Vormarsch autoritärer Herrschaft.

Es gibt keinen Masterplan für diese Bewegung. Aber das, was wir seit fünf Jahren gemeinsam machen, halten wir für einen Anfang: Praktische Solidaritätsarbeit mit zivilgesellschaftlichen AktivistInnen, die sich inmitten des Kriegs gegen Gewaltherrschaft auflehnen, von wem auch immer sie ausgeht.

Stage J
Monday, May 8, 2017 - 19:45 to 20:15
German
Talk
Everyone

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